Aufnahmekriterien

In der Regel zeigt sich, dass bei den zur Aufnahme kommenden Kindern und Jugendlichen das bisherige Umfeld mit der Diabetesführung überfordert ist und mit Angst und Unsicherheit reagiert. Die Kinder selbst akzeptieren ihre Erkrankung nicht. Immer häufiger stellt die Diabeteserkrankung „nur“ eine zusätzliche Problemlage, neben vielen anderen im sozialen Herkunftsfeld, dar.

Die Kinder setzen die Interaktionspartner im familiären und schulischen Kontext mit unbewussten, teils aber auch durchaus bewussten Strategien stark unter Druck. Häufige Krankenhausaufenthalte und schulische Lücken sind die Folge. Aus den eigenen „Versagenserlebnissen“ folgen Schulangst, Druck des Umfeldes und weiteres Flüchten in die Krankheit. Häufig haben sich die Verhaltensmuster schon über Jahre manifestiert, bis Mediziner, Eltern und Jugendämter nach einer Alternative suchen.

Grundsätzlich wird vor jeder Aufnahme ein „Kennenlern-„ bzw. Vorstellungsgespräch vereinbart, in dessen Folge über eine Aufnahme entschieden wird.

In der Regel sind mehrere der nachfolgenden Anhaltspunkte gegeben, bis es zu einer Aufnahme kommt:

Akute Komplikationen

Bedrohung durch z.B. Hypoglykämien,
Hyperglykämien, Koma oder Ähnlichem

A

drohende Folgeschäden

bzw. bereits eingetretene Verschlimmerungen

Vielfache Krankenhausaufenthalte

vielfache Krankenhausaufenthalte

g

Einsatz der Krankheit

 zur Provokation und Manipulation

Überforderte Eltern

Erziehungsberechtigte am Umgang mit dem Diabetes nicht interessiert bzw. überfordert

Ängste

und Unsicherheiten (Folge: Überbehütung)

Trennung

Erfordernis zeitweiliger Trennung von Eltern und Betroffenen im Sinne von Psychohygiene

Null-Bock-Stimmung

Betroffene geben sich selbst auf

j

Soziale Probleme

dringende Herausnahme aus der Sonderstellung der Betroffenen im gesamten sozialen Umfeld (Schule, Familie) und Einbinden in das Erleben der Betroffenheit anderer gleichaltriger Diabetiker

Fallende Leistung

erhebliche schulische Defizite, als Folge auch
Schulverweigerung

Streit

Krisen in der Familie und inkompetenter Umgang mit Konflikten

Probleme innerhalb der Familie

z.B. familiäre Beziehungsprobleme

Ausfallerscheinungen

Und andere Probleme in der Familie, z.B. psychische Erkrankung, Krankheit, Tod, Sucht, Vernachlässigung, körperliche/-psychische Gewalt etc.

Alternative Einrichtungen

Hilferufe anderer Jugendhilfeeinrichtungen, die sich mit dem zusätzlich zu anderen Problemen auftretenden Problem Diabetes überfordert fühlen